29-31 MAI 2017 - Arbeitsresidenz auf Schloss Leuk
1 JUNI 2017 - 10h00 - öffentliche Probe mit Werken von Helena Winkelman (UA)
4 JUNI 2017 - 21h30 - Schloss Leuk - Konzert Gletscherrequiem

ENSEMBLE TETRAFLUTES

 

 

ENSEMBLE TETRAFLUTES

Eliane Locher
Tanjia Muller
Eliane Williner
Rozalia Agadjanian

Das 1994 gegründete Ensemble Tétraflûtes wird seit seinem Bestehen an internationale Festivals eingeladen, etwa nach Frankreich, Belgien, Luxemburg, Armenien, Rumänien, Korea und Mexiko und arbeitet dabei immer wieder mit zeitgenössischen Komponisten wie Xavier Dayer, Doina Rotaru, Sophie Lacaze, Denis Schuler, Helena Winkelman, Dorothea Hofmann, Andreas Zurbriggen, Daniel Schnyder und Fabian Müller zusammen. Stilübergreifende und interdisziplinäre Projekte bilden einen Schwerpunkt in der Arbeit der vier Musikerinnen, die von der Piccolo-Flöte bis zur Bassflöte alle Arten der Querflöte spielen. Ausser ihrem klassischen Repertoire suchen die Flötistinnen mit viel Eigeninitiative nach der bestmöglichen Präsentationsform für die zeitgenössische Musik, die sie interessiert und antreibt. Nach «Woods», einem Spektakel in Zusammenarbeit mit dem Bläserquintett «Le Concert impromtu», interpretierte das Ensemble im musikalischen Spektakel «Jikkenkobo» (www.jikkenkobo.ch) zeitgenössische japanische Musik. Von 2016-2018 präsentiert das Ensemble Tétraflûtes die Trilogie «Vibrations Valaisannes», in der das Ensemble archaische Themen aus der Walliser Volkskultur aufgreift und deren Klangwelten mit zeitgenössischer Musik in einen neuen Kontext stellt.

http://www.tetraflutes.ch/

 

PROGRAMM

Doina Rotaru
Jeu de miroirs, 1984

Henry Purcell, arr. Tetraflûtes
Cold Song (from: King Arthur), 1691/2016

Dai Fujikura
Glacier, 2010

Josef Lauber
Solitude, ed. 2002
Méditation, ed. 2002
Sérénade, ed. 2002

Andreas Zurbriggen
Gletscher-Requiem, 2016
Ewiges Eis
Schmelzendes Eis
Passacaglia für einen sterbenden Gletscher

Dorothea Hofmann
Glacial Sonorities, 2016

Doina Rotaru
Il Pianto del Ghiaccio, 2016

 

Stephan Hermann, Visuals
Stephanie Ammann, Szene

 

GLETSCHER – REQUIEM
Das ewige Eis schmilzt. Es kracht und gurgelt in den Bergen. Der Gletscher taut. Ein dauerndes Pfeifen und Stampfen, Gurgeln und Rumpeln – erzeugt im Bauch von uralten Gletschern. Der Klimawandel verschont auch sie nicht: Allmählich verschwinden die Gletscher, aber sie verschwinden keineswegs lautlos. Mit hochsensiblen Mikrofonen werden die Originaltöne vom schmelzenden Gletscher aufgenommen und musikalisch von der KomponistIn verarbeitet. Der Gletscher wird zum Musiker und musiziert auf der Bühne mit. Das Eis bekommt eine Stimme und beginnt zu stöhnen. So entsteht ein gurgelndes, rauschendes, krachendes und ächzendes Klagelied des schmelzenden Gletschers, intensiviert durch Videoprojektionen. Werke von Andreas Zurbriggen (Schweiz), Doina Rotaru (Rumänien), Dorothea Hofmann ( Deutschland).
Die Umsetzung des originell entworfenen multimedialen Konzertprogrammes konzipiert das ENSEMBLE TÉTRAFLÛTES so, dass auf ein Stück ohne Unterbruch das nächste folgt und die einzige notwendige Umbau-Pause mit einem Video oder einer thematisch abgestimmten Performance überbrückt wird. So entsteht ein Konzert, bei dem ein Werk sich nahtlos an das Vorhergehende fügt. Das Konzertprogramm spiegelt die stilistische Vielfalt des 21. Jahrhunderts wider und öffnet sich gleichzeitig Medien wie Film und Videoprojektion sowie Tonbandzuspielung. So entstehen Geschichten, in die man eintauchen kann, ohne auf die Uhr zu gucken.

 

Dorothea Hofmann (* 1961 in Bamberg) ist eine deutsche Komponistin, Pianistin und Hochschullehrerin. Dorothea Hofmann studierte ab 1978 Schulmusik, Chorleitung (bei Fritz Schieri) und Klavier (bei Erik Then-Bergh und Karl-Hermann Mrongovius, Liedbegleitung bei Erik Werba und Norman Shetler) in München und Salzburg sowie Musikwissenschaft und Philosophie in München und Augsburg (Promotion 1992 bei Franz Krautwurst). Nach Lehraufträgen in Bamberg, Augsburg und München unterrichtet sie seit 2008 Historische Musikwissenschaft und Musiksoziologie an der Hochschule für Musik und Theater München, seit 2014 als Professorin. In der Gesellschaft für Musikforschung ist sie seit 2011 Sprecherin der Fachgruppe „Musikwissenschaft an Musikhochschulen“. Das kompositorische Schaffen von Dorothea Hofmann reicht von Klavier- und Orgelmusik über Kammermusik und Lieder für verschiedenste Besetzungen bis hin zu oratorischen Werken für Soli, Chor und Orchester. 2006/07 war Dorothea Hofmann Composer in Residence in Schweinfurt, 2007 Stipendiatin des Centro Tedesco di Studi Veneziani in Venedig, 2014/15 Gastprofessorin an der Universität São Paulo.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_Hofmann

 

Anton Joseph Lauber (* 27. Dezember 1864 in Ruswil; † 28. Mai 1952 in Genf) war ein Schweizer Komponist. Bereits in frühen Jahren trat Lauber als Pianist in einem Orchester auf, das sein Vater leitete. Ein Mäzen ermöglichte ihm 1881 den Eintritt in das Konservatorium Zürich, wo er Schüler von Gustav Weber und Friedrich Hegar wurde. Sein Studium setzte er 1884 in München bei Joseph Rheinberger (Orgel) und am Conservatoire de Paris bei Louis Diémer und Jules Massenet (Klavier und Komposition) fort. Nach einigen Jahren als Organist in Le Locle (Kanton Neuenburg) lehrte er selbst von 1899 bis 1901 am Konservatorium Zürich und übersiedelte dann nach Genf. Dort war er für zwei Jahre Theaterkapellmeister und seit 1907 Professor für Klavier und Instrumentation am Konservatorium Genf, ab 1917 Professor für Komposition. Zu seinen Schülern in Genf zählten Henri Gagnebin und insbesondere Frank Martin. 1899 wurde Lauber zum Mitbegründer des Schweizerischen Tonkünstlervereins. Laubers über 200 Nummern umfassendes Werkverzeichnis deckt nahezu alle musikalischen Gattungen ab. Neben einer Oper schrieb er unter anderem 5 Sinfonien, Sinfonische Dichtungen, 2 Klavierkonzerte und 2 Violinkonzerte, zahlreiche kammermusikalische Werke und Vokalkompositionen. Sein Stil fusst einerseits in der deutschen Spätromantik, nimmt aber andererseits Einflüsse des französischen Impressionismus auf. Er selbst schätzte insbesondere die Musik von Claude Debussy, Gabriel Fauré und Henri Duparc.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Lauber_(Komponist)

 

Andreas Zurbriggen ist aufgewachsen in Saas-Fee (Wallis). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brig schloss er ein Kompositionsstudium bei Daniel Glaus an der Hochschule der Künste Bern ab, das er durch Studien in Musikwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Bern ergänzte. Seine fragile Musik zeichnet sich besonders durch das erneute Hineinhorchen in vermeintlich überwundene musikalische Materialien und deren Integration in einen modernen Kontext aus. Andreas Zurbriggen war Young Composer beim 24. Davos Festival – young artists in concert. Seine Werke wurden an verschiedenen Festivals aufgeführt, unter anderem am Forum Wallis, Davos Festival, Musikfestival Bern, an der Shanghai International New Music Week, und von diversen Ensembles interpretiert, wie vom Ensemble Phoenix Basel, Ums ´n Jip, dem Mondrian Ensemble Basel, dem Ensemble Laboratorium, dem Orchester der Haute École de Musique Lausanne Site de Sion, dem Oberwalliser Vokalensemble, der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg und dem südkoreanischen Vokalquintett Cool~a Cappella. Zurbriggens Stück north of alexandria (nach einem Gedicht von Rolf Hermann) ist Teil der Filmmusik des südkoreanischen Films Bul Ga Sa Ri.

http://www.musinfo.ch/de/personen/komponisten/?pers_id=1405&abc=Z

 

Dai Fujikura (* 27. April 1977 in der Präfektur Ōsaka, Japan) ist ein japanischer Komponist. Dai Fujikura wurde 1977 in der Präfektur Ōsaka geboren und ging im Alter von 15 Jahren nach London, um am King’s College London bei George Benjamin und am Royal College of Music bei Edwin Roxburgh zu studieren. Im Jahr 2005 erhielt er einen Kompositionsauftrag vom Lucerne Festival; das Orchesterwerk Stream State wurde unter der Leitung von Pierre Boulez uraufgeführt. Es folgten 2006 weitere Aufführungen in Deutschland, Österreich, Italien und Japan. Dai Fujikura debütierte im August 2006 bei den BBC Proms mit Crushing Twister, einem Auftragswerk der BBC für das BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Charles Hazlewood. Im gleichen Jahr folgte eine Aufführung des Chicago Symphony Orchestra im Rahmen der Reihe "Music Now". Zu den Ensembles und Orchestern, die Werke von Fujikuras aufführen, zählen das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das BBC Symphony Orchestra, das Philharmonia Orchestra, das Ensemble Modern, die London Sinfonietta, das Ensemble recherche, das Klangforum Wien und das Ensemble intercontemporain. Interpreten seiner Musik sind unter anderem Pierre Boulez, Péter Eötvös, Gustavo Dudamel, Susanna Mälkki, Jonathan Nott, Matthias Pintscher und das Arditti Quartet. Dai Fujikura wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Internationale Wiener Kompositionspreis, der Hindemith-Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festival und der Composition Prize der Royal Philharmonic Society. Seit April 2014 ist Dai Fujikura für drei Jahre composer-in-residence beim Philharmonieorchester Nagoya. Im März 2015 wird seine erste Oper Solaris nach Stanislaw Lem am Théâtre des Champs-Élysées uraufgeführt. 1998 Boris-Blacher-Preis, 1. Preis bei der Serocki International Composers’ Competition (1998), Huddersfield Contemporary Music Festival Young Composers’ Award (1998), Royal Philharmonic Society’s Composition Prize (2004), Internationaler Wiener Kompositionspreis (Claudio Abbado Kompositionspreis) (2005), Hindemith-Preis im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals (2007), Sonderpreis des Giga-Hertz-Preises für elektronische Musik 2008, Otaka-Preis für sein Werk "secret forest" (2009), Akutagawa-Kompositionspreis für sein Werk "…as I am…" (2009), Kenzo Nakamura Award (2010)

https://de.wikipedia.org/wiki/Dai_Fujikura

 

Doina Rotaru (born 14 September 1951, Bucharest) is a Romanian composer best known for orchestral and chamber works. Marilena Doinița Rotaru was born in Bucharest and studied with Tiberiu Olah at the Bucharest Conservatory in Bucharest from 1970-1975. In 1991, she continued her studies with Theo Loevendie in Amsterdam. In 1991 she also took a position as a professor at the National University of Music, and has served several times as a guest lecturer in Darmstadt, Germany and the Gaudeamus Composers Workshop in Amsterdam. Her music has been commissioned and performed internationally in Europe, Asia and the Americas. She is a member of the Romanian Composers Union. In 1986, Rotaru published an article with Liviu Comes on the counterpoint techniques of Johann Sebastian Bach and Giovanni Pierluigi da Palestrina in Editura Muzicala. Seven prizes from the Romanian Composers Union (1981, 1986, 1989, 1990, 1994, 1997, 2001). Prize of the Romanian Academy of Arts and Sciences (1986). First Prize in the GEDOK Competition in Mannheim (1994, for Symphony II).

https://en.wikipedia.org/wiki/Doina_Rotaru

 

Helena Winkelman (* 27. Februar 1974 in Schaffhausen) ist eine schweizerisch-niederländische Komponistin und Violinistin. Winkelman studierte Violine am Konservatorium Luzern (Herbert Scherz / Gunars Larsens), an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim (Valery Gradow), New York (Daniel Phillips) und an der Musikakademie Basel (Thomas Füri). Sie studierte Komposition an der Musikakademie Basel bei Roland Moser (Diplom) und Georg Friedrich Haas (Nachdiplomstudium 2007/2008) und nahm an Meisterkursen mit Gidon Kremer, Hansheinz Schneeberger, Gerhard Schultz, Beat Furrer, Peter Eötvös und György Kurtág teil. Seit 1997 ist sie freischaffend als Komponistin und Geigerin tätig. Neben ihrer Tätigkeit als Komponistin spielt sie Solorezitals und Kammermusikkonzerte und widmet sich der Freien wie auch der Stil-Improvisation. 2011 übernahm sie die künstlerische Leitung der Camerata Variabile Basel. 2016 erhielt sie für ihr Schaffen den Georg Fischer Preis der Stadt Schaffhausen. Sie erhielt ausserdem Förderpreise für Komposition der Stiftung „KulturRaumSchaffhausen“ und von Landis und Gyr einen Werkaufenthalt in London 2008/2009. 2012 arbeitete sie mit einem Atelierstipendium des Kulturraums Schaffhausen für ein halbes Jahr in Berlin. 2001 gewann sie als Geigerin den Pro Musicis Award, Paris und wurde in Folge eingeladen, ihr Debüt in Carnegie’s Weill Recital Hall, New York und in der Salle Cortot, Paris zu geben. Sie nahm für Radio DRS 2, WBGH Boston und SDR Stuttgart auf. Seit vielen Jahren spielt sie beim Open Chamber Music Festival in Prussia Cove und sie wurde zum Bastad Festival (Schweden), dem Alpentöne-Festival (Schweiz) sowie dem Young Artist in Concert Festival Davos eingeladen. Neben ihrer solistischen Tätigkeit war sie fünf Jahre lang Mitglied des Lucerne Festival Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado. 2013 war sie Composer in Residence am Festival in Ernen in der Schweiz und 2014 beim Lockenhaus Festival in Österreich. Helena Winkelman erhielt Kompositionsaufträge unter anderem von der Harvard Musical Association Boston, der Basel Sinfonietta, der Pro Helvetia, musica femina münchen e.V., dem Piano Festival St. Ursanne, der IGNM Basel, Pro Musicis, Paris, der IMS Prussia Cove/Nicholas Berwin, England, dem Lucerne Festival, dem Basler Kammerorchester, der Musikfabrik Köln, dem Zeitkunst -Festival Berlin, dem Asian Art Ensemble, Berlin, der Camerata Zürich, dem Festival Young Artists in Concert Davos, der Pro Helvetia, dem Musique à Marsac Festival, Frankreich und dem Alpentöne – Festival, Altdorf. Ihre Werke werden weltweit aufgeführt, unter anderem vom Ensemble Phoenix Basel, dem Arditti Quartett, dem Schumann Quartett, dem Vogler Quartett, dem Lettischen Radiochor, der Vokal Group Putni (Riga), Viviane Chassot (Akkordeon), Patrick und Thomas Demenga (Cello), Dana Ciocarlie (Klavier) der Camerata Variabile Basel und dem Münchener Kammerorchester, dem Basler Kammerorchester, dem Symphonieorchester St.Gallen, der Sinfonietta Basel sowie vielen Solisten. Sie lebt freischaffend in Basel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Helena_Winkelman