10 AUG 2021, 11pm - Schloss Leuk
SLOW FIRE l DURCH MICH
PROGRAMM slow fire | durch micheine
Solo(-Oper)
von und mit Lukas Huber 2021, UA Zusammenarbeit
mit:
Friederike Kretzen Ulrich Blumenbach Camille Luscher Marie Goyette Marianne Schuppe Matthias Huber PROGRAMMNOTIZEN Im Nachdenken über verantwortungsvolles Handeln in einer vernetzten, globalen Welt frage ich mich immer wieder, wie (und ob) man als Rezipierende*r / als Konsument*in teilnehmen kann, oder im Umkehrschluss: Wie man als Autor*in / Künstler*in Verantwortung übernehmen kann ohne den Fokus auf das Erstellen von Produkten zu legen / laut sein zu müssen. In slow fire | durch mich verstehe ich mich (auch) als Resonanzkörper und will andere Menschen durch mich – und somit auch mit mir – sprechen (und denken) lassen: Dafür leihen mir Marianne Schuppe, Marie Goyette und Friederike Kretzen ihre Stimmen, die sie mittels Texten von Ulrich Blumenbach und Camille Luscher erheben, die wiederum auf einer Arbeit von David Foster Wallace basieren: Wer denkt /spricht / singt hier (mit – und/oder durch – wem/wen)? Format / Setting. slow fire | durch mich bezeichne ich als mobile Oper, wobei es mir darum geht eine Arbeit zu schaffen, welche sich verschiedensten Räumen und Kontexten anschmiegen kann, womit insbesondere Nicht-Konzerträume gemeint sind: Dieses Bedürfnis fusst auf meinem Bestreben, das Musizieren zu entdramatisieren und mehr an alltägliche Handlungen anzuknüpfen; die Musik soll sich quasi aus „gegebenen sozialen Situationen“ und nicht aus „inszenierten sozialen Situationen“ herauslösen. Ich performe die Arbeit mittels eines sehr reduzierten – mobilen – Settings, wobei sich sämtliches Material in einer Art abstrahiertem Koffer verstauen lässt, der selbst als Bühnenelement fungiert und den ich durch den Künstler Matthias Huber habe entwerfen und bauen lassen. In Abgrenzung zu konventionelleren Settings ist das Setting von slow fire | durch mich wesentlich dadurch gekennzeichnet, dass ich die gesamte Programmierung nur mittels eines Mikrofons (also mittels Schalldruck) steuere; es kommen keine Knöpfe oder andere Sensoren zum Einsatz und ich habe keinerlei optisches Feedback. Das „Offenlegen“ des Inputs – des Schalls, den alle Rezipierenden erfahren –, ist einerseits inhaltlich begründet, da ich mittels slow fire | durch mich der Frage nachgehe, wie man mittels dem Resonieren teilnehmen kann (in Abgrenzung zum Objektvieren / dem Produzieren eines Dazwischen), es ist aber auch dadurch begründet, dass ich versuche mittels der Gegenüberstellung von gleichbleibendem Input und stark variierendem Output die Entkopplung von In- und Output bei der Arbeit mit digitalen Medien erfahrbar zu machen, wobei mir das Wissen darum zentral scheint, wenn ein (ernsthaft) experimenteller / konstruktiver Umgang mit digitalen Medien möglich sein soll. MITWIRKENDE Lukas Huber. http://lukashuber.net
Lukas Huber (*1990) arbeitet oft mit
und in Bands, sowie in Musiktheater-
und Theaterproduktionen. Menschen mit denen
er bisher oft zusammengearbeitet hat, sind
z.B. Michael Anklin, Benjamin van Bebber,
Aurelio Buchwalder, Jannik
Giger, Sarah Hänggi, Daniel Hellmann, Leo
Hofmann, Matthias Huber, Ariane Koch, Janiv
Oron, Mathilde Raemy, Robert Torche,
Zahava Rodrigo oder Zino Wey. Er hat in den
letzten Jahren als Teil von UFO,
unorthodoxjukebox o., Laser von Nazareth
und l‘étage nival gewirkt und Musik
geschrieben für Produktionen am Theater Basel,
am Schauspielhaus Wien, für Kampnagel in
Hamburg, u.a. Als Komponist
von nicht-szenisch aufgeführter Musik hat
er z.B. Musik mit der Basel Sinfonietta,
dem Absolut Trio, dem Ensemble Phoenix Basel,
dem Vokalensemble Tradiophon und dem HYPER DUO
erarbeitet.
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